Schulhofgestaltung - Aufgabe des Landschaftsarchitekten
Die meisten Grundschulen im ländlichen Raum stammen aus den sechziger und siebziger Jahren. Entsprechend der damaligen Bauphilosophie sind es Zweckbauten, die sich durch glatte Fassaden und eine kubische Erscheinungsform auszeichnen. Die Freiflächen nehmen diese Gestaltung auf: es überwiegen gerade Linienführungen und rechte Winkel. Die Befestigung der Oberfläche erfolgt meist mit Asphalt und Waschbetonplatten. Die Spielmöglichkeiten kamen nach und nach hinzu, sind heute jedoch zu einem erheblichen Teil baufällig oder sicherheitstechnisch überholt. Vor allem basierte das funktionale Konzept auf dem System der Halbtagsschule.
Heute bedürfen sehr viele Schulhöfe einer Neugestaltung. Neben einer teilweise baufälligen Substanz - vor allem bei Treppenaufgängen, Bodenbelägen und Einfriedungen - sind die funktionalen Anforderungen sehr verändert. Die Ganztagsbetreuung erfordert eine Mensa, diese sollte einen Außenbereich für die warme Jahreszeit besitzen. Sozialräume reichen nicht aus, um dem Bewegungsdrang Raum zu geben - hier sind geschützte Außenbereiche erforderlich. Auch die ästhetischen Ansprüche haben einen starken Wandel erfahren. Es gilt, mehr Grün, mehr Leben, mehr freie Formen in die Schule zu bringen; die Strenge der Rechten Winkel oder die Monotonie der langen Gerade sind unter heutigen Gesichtspunkten nicht mehr aufrechtzuhalten. Gleichzeitig aber ist das Bedürfnis nach Sicherheit und Funktionalität gestiegen, denn was gerade ist, muss lange noch nicht funktional sein.
Um die veränderten Anforderungen sukzessive umsetzen zu können, erstellen wir in Zusammenwirken mit Schulleitung, Kollegium und Elternvertretern ein Gesamtkonzept, welches Stück für Stück im Laufe der kommenden Jahre umgesetzt werden kann. Dieses Konzept hat sich in mehreren Fällen bewährt: Grundschule Groß Schneen, Carl-Friedrich Gauss-Schule und Schule am Hohen Hagen in Dransfeld sind auf der Basis unserer Konzepte in Umgestaltung.